Einige der folgenden Zeilen sind aus meiner
damaligen Sichtweise als 10 Jähriger geschrieben worden. Also
nicht wundern, wenn der ein oder andere Begriff nicht so wiedergegeben
wurde, wie er denn hätte eigentlich beschrieben werden sollen.
Dennoch sind die Erlebnisse, besonders für den Anfänger,
recht lesenswert ;-) Leider ist CB-Funk aufgrund der Beliebtheit des
heutigen Internets nicht mehr das, was er mal war. Deshalb ist es auch
mehr zu einem passiven Hobby geworden. Da diese Zeit aber einen
Großteil meines Lebens prägte, möchte ich es auch
weiterhin in der Kategorie "Hobbies" weiterführen.
Im Jahr 1976 kaufte ich mir ein Handfunkgerät
von Saba , nämlich die CB1103. Für das Gerät habe ich
damals einen Teil meines Taschengeldes gespart. Umso stolzer war ich
auch auf das Gerät. Die Handpuste hatte 3 Kanäle und machte einen
recht robusten Eindruck. Nach dem Kauf konnte ich es kaum erwarten die
Quetsche ( Funkgerät ) auszupacken. Die dazu gekauften 10 Akkus musste ich
schnellstens einlegen und ab ging´s. Noch schnell einen Rufnamen
ausgedacht ( Saturn 14 ) und es konnte endlich losgehen. Nach dem
ersten Einschalten hörte ich auch schon , wie sich 2 Personen
unterhielten. Nach längerem Zuhören hörte ich , wie einige versuchten
bei den beiden mitzureden , indem sie immer zwischen den Sprechpausen
" X " sagten. Einer der beiden sagte dann " X
" komm und der dritte Mann stellte sich dann vor. Die anderen
beiden taten dies ebenfalls und dabei bekam ich heraus , dass die beiden
ganz in meiner Nähe wohnen mussten.
Jetzt fasste ich allen Mut zusammen und ich wollte jetzt auch
mitplaudern. Ein kurzes aber lautes " X " zwischen einer
Sprechpause und als einer der beiden dann sagte " X " komm , war ich stolz wie Oskar
und ich stellte mich dann auch vor. Dabei fand ich heraus , dass die ersten
beiden nur ca. 20m von mir weg wohnten. Und beide kannte ich sogar ,
zwar nur vom Sehen aber jetzt ja genauer. Wir quasselten bis in die
Nacht herein und ich schrieb mir die Rufnamen , die man in der CB -
Funker Sprache einfach nur Skip nennt auf. Einer war der Bravo Delta
15 , hieß Lothar und war ein paar Jährchen älter als ich ,
schätze so um die 20 Jahre herum. Der andere war der Devil 01 ,
hieß Wilfried und war noch älter als Lothar. War schon ein
komisches Gefühl , weil man ja sonst nur mit Gleichaltrigen seine
Freizeit verbrachte.
Wir verabredeten uns für den nächsten Abend und so lernte ich mit der
Zeit die ganze Umgangssprache beim CB-Funk kennen. Mein Skip Saturn
14 gefiel mir dann auch nicht mehr so richtig , worauf ich mich dann
Saba 01 nannte. Dieser Skip sollte jetzt aber etwas länger aktuell
sein. Schade war nur , dass ich nur 3 Kanäle zur Verfügung hatte ,
während die anderen beiden und viele andere auf 12 Kanälen ihr Unwesen
treiben konnten. Lothar besaß eine Universum Feststation HSG 1574 , die
einem Würfel glich. Wilfried hatte da schon eine etwas größere Breake
( Funkgerät ) , nämlich eine Zodiac B-2012 P mit
angeschlossenem Verstärker - Standmikrofon , dem Turner Expander 500.
Mit der Zeit lernte man immer mehr nette Funker kennen und man wurde
regelrecht süchtig davon. Da ich damals noch nicht soviel Geld hatte
mir eine Feststation zu kaufen , besorgte ich mir dann bei Elektronik
Schmitt eine Platine , die restlichen 9 Quarzpaare und
einen Schalter mit 2 x 12 Kontakten. Ich bastelte mir den
Kram zusammen , so daß ich jetzt auch auf 12 Kanälen vertreten
war. Der ganze Mist passte jetzt zwar nicht mehr ins Gehäuse der
Handpuste , jedoch war mir das vollkommen egal. Hauptsache mitreden war
die Devise.
Ich hielt es genau knapp ein Jahr so durch , bevor ich meine Eltern
bekniete mir doch eine Feststation zu kaufen. Meine Mutter
arbeitete damals auch bei der Firma Radio Linden , wo ich dann später ja
meine Lehre absolvierte. Das Geschäft verkaufte u.a auch CB -
Funkgeräte. Meine Mutter durfte sich für ein paar Tage eine Meteor 5000
von DNT ausleihen. Dazu
kauften wir eine Zimmerantenne von Hustler , die einem
Besenstil ähnlich sah und zwischen Boden und Zimmerdecke gespannt wurde. Ich war so aufgeregt an diesem Abend ,
dass ich
sofort alles aufbauen musste. Lothar und Wilfried waren so überrascht ,
dass ich so stark bei ihnen vertreten war. Die Meteor hatte ja
auch einiges an Sendeleistung mehr als meine gute alte Saba. Ich
durfte die Kiste ein paar Tage behalten und mit der Zeit stellte ich
fest , dass das mit der Zimmerantenne wohl doch nicht die richtige
Lösung ist.
Als meine Eltern merkten , dass ich an der Funkerei so viel Spaß hatte
, kauften sie mir jetzt endlich eine Feststation , eine Meteor 5000
Digi. Das Gerät war der schon etwas modernere Typ des vorher
ausgeliehenen Vorgängermodels. Mit digitaler Kanalanzeige und Roger
Peep ( nach Loslassen der Sprechtaste ertönt auf der Gegenseite ein
Quittungston ). Da die Lösung mit der Zimmerantenne nervte ,
weil man einerseits Störungen in Fernsehern und Radios
verursachte und andererseits weil man nicht aus seinem Loch herauskam ,
beschloss ich eine Fensterantenne zu basteln , weil man auf dem
Dach keine Antenne installieren durfte. Schnell ein Stück Blech
zurechtgesägt und an die Fensterbank angepasst. Dann die Spardose
geknackt und ab zu Schmittchen ( Elektronik Schmitt ).
Ich entschied mich für die DV 27 Wendel und malte mir schon in
meinen Gedanken aus , wie weit man jetzt wohl funken könnte. Denn
vorher mit Zimmerantenne oder gar der Handpuste kam man ja nicht weiter
als ca. 5 Km. Zu Hause angekommen , bohrte ich nun in das
angefertigte Blech ein Loch für den Antennenfuß. Antenne montiert und
noch schnell die Stehwelle ( Verhältnis abgestrahlter zu
reflektierter Sendeleistung ) an der Antenne eingestellt , Loch durch
den Fensterrahmen gebohrt ( oh je , wenn das der Vermieter gewusst
hätte ) und den passenden Antennenstecker an das Kabel angelötet.
Jetzt konnte es losgehen. Weil ich ja jetzt auch weiter weg zu hören
war , schloss ich mit der Zeit immer mehr Bekanntschaften und alle
bestätigten mir , dass ich gut zu hören war. Es gibt beim Funk 2
typische Werte , die die Qualität des übertragenen Signals
repräsentieren. Einmal die Feldstärke des Signals , die in S-Stufen
( 0 - 9 und darüber hinaus bis ca. 40dB über S 9 ) angegeben wird und
der Radio Wert ( 0 - 5 ) , der die Sprachverständlichkeit
wiedergibt. Die Sprachübertragung nennt man bei der Funktechnik auch Modulation.
Der höhere Wert ist in beiden Fällen auch der bessere. Den S-Wert kann
man nur mit Hilfe eines Messinstrumentes ermitteln , den Radio
- Wert dagegen nur akustisch.
Im Umkreis von ca. 5 Km bekam ich überall S-Werte , die besser
als S 7 waren und Radio - Werte die immer bei 5 lagen. Wer sich mit der
Funkerei schon länger beschäftigt der weiß , dass der Radio-Wert der
wichtigere Wert ist. Allerdings nützt das Ganze nichts , wenn
die Feldstärke unter dem Rauschpegel auf dem Kanal liegt. Dann hört
man nämlich auch nichts ;-) Von nun an begann die Zeit des
Frühaufstehens. Denn morgens , wo noch nicht so viel auf den Lustigen
12 ( so nannten wir die 12 Kanäle ) los war , konnte man hohe
Reichweiten erzielen. So plauderte ich mit einem Kollegen , der in Steinfurt
wohnte. Das waren so ca. 100 km Luftlinie von Bochum bis
dahin. Mann , was war ich stolz. Allerdings muss man auch immer mit der
Ehrlichkeit des Gegenüber rechnen. Er könnte mir ja auch was
vorgaukeln. Deswegen habe ich auch immer als erstes gefragt wo sein QTH
( Standort ) ist :-). So bin ich das Problem dann elegant
umgangen.
Jetzt war ich in Bochum schon bekannt wie ein bunter Hund und mit der
Zeit bildete sich eine Klicke , die ihresgleichen suchte. Wir bildeten
sogar eine Fußballmannschaft , mit der wir gegen andere Breaker
( Funker ) antraten. Um auch einen Überblick zu haben , mit wem man
überhaupt geplaudert hatte , gibt es beim CB-Funk die sogenannten QSL-Karten.
Viele Funker ( übrigens auch Funk - Amateure ) haben solche Karten , wo
zum größten Teil auf der Vorderseite ein Motiv , welches
meistens in Verbindung mit dem Skip steht , aufgedruckt ist.. Auf
der Rückseite stehen u.a die Verbindungsdaten des QSO´s
( Gespräch ) , Angaben über die eigene Person und der benutzten
Funkanlage.
Solche Karten ließ meine Mutter durch Beziehungen bei einer Druckerei
für mich anfertigen. 1000 QSL -Karten hatte ich jetzt nun zu
verteilen. Und in den Jahren übergab ich ca. 700 Stück
davon an Funkerkollegen. Ich bekam dann natürlich auch von den anderen
die Karten , mit denen ich anfangs mein Kinderzimmer tapezierte. Somit
hatte ich immer einen Überblick , mit wem ich schon ein paar
Worte gewechselt hatte.
Als ich dann so richtig den Durchblick beim CB-Funk hatte ,
musste nun ein anderes Mikrofon her. Ich kaufte mir damals das Turner
+3b. Ein Standmikrofon mit absolut klarer Modulation und eingebautem
Verstärker. Eines Tages saß ich vor meiner Kiste und plauderte mit
einem Mädel , die Simone hieß und ganz in meiner Nähe wohnte.
Da ging bei mir die Zimmertür auf und 2 Herren von der Post mit
meiner Mutter standen in meinem Zimmer. Sie fragten mich , was ich denn
da hätte ? Sie zielten bewußt auf das Verstärker - Standmikrofon ,
welches für den Betrieb in Deutschland nicht zulässig war. Fast
unter Tränen wurde mir das Mikrofon weggenommen. Das war ein
Schock , denn es hatte gerade so einen Spaß gemacht mit diesem Mikro zu
powern ( funken ). Von diesem Augenblick an war ich vorsichtiger denn je
, denn so etwas sollte mir nicht noch einmal passieren. Naivität wird
in solchen Fällen gnadenlos bestraft !
Ein knappes Jahr später zogen wir dann um und ich konnte nun endlich
die lang ersehnte Dachantenne anbringen. Es war eine Citystar
, die eine Länge von 5,5 m hatte. Mit meinem Großvater brachte
ich die Antenne am Dachgiebel an und von nun an erzielte man Reichweiten
, wovon man vorher nur träumen konnte. Es handelte sich hierbei um
Reichweiten die mehrere 100 Km , ja sogar 1000 Km
betrugen. Da macht die Sache dann so richtig Spaß , allerdings müssen
die technischen Bedingungen und das Wetter optimal dafür
sein. So hat man Tage und Nächte vor dem Funkgerät verbracht , für
die es sich aber auch allemal lohnte , einmal in der Schule
ein Nickerchen gemacht zu haben :-).
Blättern wir im Kapitel mal knappe 44 Jahre weiter und landen im Jahr
2020. Nach ein paar Umzügen habe ich mich wieder durchgerungen, im
Jahr 2010 dann doch wieder eine Antenne aufs Dach zu setzen. Ich
vertraute hier meiner alten Liebe, nämlich einer Citystar. Nach
mehreren erfolgreichen QSOs und Kennenlernen sehr netter Menschen, habe
ich mich dazu entschlossen, mal eine andere Antenne auszuprobieren. Da
mein Haus eine nicht gerade optimale Lage hat, kam wieder nur eine
"Halbwelle" infrage. Die Wahl fiel auf eine President Himalaya WB, was
ich bis heute auch immer noch nicht bereut habe. QSOs bis zu den
Kanarischen Inseln oder ganz Europa sind bei optimalen Bedingungen
keine Seltenheit. Inzwischen hat sich in unserer Umgebung eine kleine,
aber stattliche Breakerunde zusammen gefunden, in der wir auch heute
noch fleißig und mit Ehrfurcht über alte Funkerzeiten
diskutieren. Die Zeiten waren damals schon speziell und hatten
ihren eigenen Reiz. Heute sind sie anders, aber nicht weniger
interessant.
Unten habe ich einmal ein paar Topseiten über CB- und Amateurfunk
aufgelistet.
Topseiten CB- und Amateurfunk :
www.cbmuseum.nl
www.pmr-funkgeraete.de
www.on-radio-shop.de
www.josefsfunkladen.de
www.funkkeller-weissach.de
www.diesnerfunk.de
www.keimfunk.de
www.funktechnik-dathe.de
www.bensons-funktechnik.de
www.funktechnik-bielefeld.de
www.daki-funkversand.de
www.teha-electronics.de
www.hamradioshop.de
www.simonthewizard.com
www.funkbasis.de
AfuP Amateurfunk Prüfungsfragen Training
TRX Bench
www.sarikaya-funk.de
www.funkshop-heerdt.de
www.funkshop.com
www.funkshop.de
www.maas-elektronik.de
www.hm-funk.de
www.alan-electronics.de
www.mwf-service.com
www.cbzentrum.de
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